Was ist guter Unterricht?

Schüler zu befähigen, ihre Potenziale zu erkennen und zu nutzen, sie gezielt in den Lernprozess einzubringen und nachhaltig zu entfalten – darin liegt die größte Herausforderung für guten Unterricht.


Flexible Unterrichtsgestaltung

Wir begegnen dieser Herausforderung mit einer Vielfalt an Unterrichtsformen und Unterrichtsmethoden, bauen auf Bewährtes und sind offen für neue Konzepte. Das bedeutet, dass wir auf den klassischen Fachunterricht mit Phasen, in denen der Lehrer die Klasse frontal unterrichtet, nicht verzichten. Zugleich setzen wir auf Übungsphasen, in denen jeder Einzelne sich in Ruhe und konzentriert mit seiner Aufgabe beschäftigen und Unterrichtsinhalte vertiefen kann. Besonders wichtig sind uns Unterrichtsformen, die Zusammenarbeit erfordern, sei es in Partnerarbeit oder im Team. Hier geht es auch darum zu begreifen, dass man alleine nie so viel bewirken kann wie alle zusammen.

Im Projektunterricht – fächer- oder auch klassenübergreifend – tritt der Lehrer in die Rolle des Beraters zurück. Von den Schülern als Handelnden ist Kreativität und das Entwickeln von Lösungsstrategien gefragt. Von Anfang an ermutigen wir die Schüler dazu, selbstständig ihre gewonnenen Ergebnisse vor der Lerngruppe zu präsentieren. Wenn beispielsweise Sechstklässler vor einer 5. Klasse über die Götterwelt der Antike sprechen, orientieren sich die Zuhörer gerne am Vorbild der nur unwesentlich älteren Schüler.

Rhythmisierung bedeutet für uns nicht nur die abwechslungsreiche Gestaltung des Schultages, sondern auch der einzelnen Unterrichtsstunden, beides im Hinblick auf die Bedürfnisse der Schüler. Vor allem in den Kernfächern bemühen wir uns deshalb um Doppelstunden, die den Wechsel zwischen etwa einer Übungsphase und einer Projektarbeit einfacher machen.
Die Vorteile der Teamarbeit leben wir unseren Schülern vor: durch die gemeinsame Klassenleitung durch Klassenleiter und sozialpädagogischem Betreuer, durch die Arbeit aller Lehrkräfte einer Klasse im Klassenteam, das regelmäßig die gemeinsame pädagogische Arbeit untereinander abstimmt.


Neigung – die etwas andere Form von Unterricht

Unterricht und Neigung, beides sind wesentliche Elemente des Lebensraums Schule. In unserer Vorstellung von Ganztagsschule ergänzen sie sich und tragen gemeinsam dazu bei, dass jeder Einzelne seine Begabungen in der Auseinandersetzung mit den Unterrichtsinhalten, aber auch im praktischen Tun entfalten kann.

Je nach Vorlieben können die Schüler aus unserem vielfältigen Neigungsangebot wählen. So mag der eine vielleicht schon im Unterricht entdeckte Interessensgebiete vertiefen und im Elektroniklabor der Funktionsweise eines Motors auf die Spur kommen. Der andere entscheidet sich dagegen für die Holzwerkstatt oder das Töpfern, weil er Spaß daran hat, mit den Händen kreativ zu sein. Für manche Schüler ist es wiederum gerade reizvoll, auch einmal etwas ganz Neues auszuprobieren. Und dem Bedürfnis nach Bewegung kommen wir mit einem breiten und vielfältigen sportlichen Angebot nach. So ist Neigung – eingebettet in den Schulalltag – auch ein Ort, um für den Unterricht neue Energie zu schöpfen.


Außerschulische Lernorte           

Oftmals trägt auch eine andere Perspektive, der Blick von außen dazu bei, neue Erkenntnisse zu gewinnen. Deshalb holen wir uns Experten ins Klassenzimmer, deshalb findet Unterricht häufig auch an anderen Orten statt: im Rahmen von Exkursionen, bei der Erlebnispädagogik, in der Naturwerkstatt.