8.6.23 Vercingetorix, Caesar und virtual reality
Das P-Seminar Latein in Alesia
Ende Mai begaben sich das P-Seminar Latein und einige LateinschülerInnen der neunten Klasse auf den Spuren von Vercingetorix und Caesar nach Alesia. Hier entschied sich im Jahre 52 vor Christus das Schicksal der Gallier – nach der großen Entscheidungsschlacht wurden sie, mit Ausnahme eines kleinen, uns allen wohlbekannten Dorfes in der Bretagne, ins Imperium Romanum integriert und romanisiert.

Eigentlich ist die Fahrt der Einstieg in die Caesar-Lektüre in der neunten Klasse. Die SchülerInnen des P-Seminars konzipierten sie, sodass unsere LateinlehrerInnen in Zukunft nur noch die passende Schublade öffnen und den Plan der Fahrt herausholen müssen. Zu diesem Zwecke organisierten die ElftklässlerInnen die gesamte Fahrt inklusive Anreise, Unterbringung und Vorbereitung der Zielgruppe und erarbeiteten im Vorfeld Unterrichtskonzepte und didaktisches Material.
Die Anreise erfolgte mit unterschiedlichen Bussen – eine kleine, aber kurzweilige Odyssee. Am Campingplatz wurden dann die Zelte aufgeschlagen, fast ganz wie vor über 2000 Jahren.

In den folgenden Tagen drehte sich dann alles um das historische Alesia. Das Museum bildete den sehr informativen Auftakt – schon die Architektur des Gebäudes imitiert die römische Belagerung der Stadt samt imposantem Belagerungs- und Schutzwall. Das Konzept hat Schule gemacht – der Wall war Vorbild für viele Schutz- und Grenzanlagen.

Am Samstag erklommen wir die ehemalige Festung mit den Resten des römischen oppidum. Die Ausgrabung ist multimedial bestens aufbereitet und unterfüttert – auf dem iPad kann man sich in den Rekonstruktionen dreidimensional bewegen.


Von dort war es nicht mehr weit bis zur Statue des Vercingetorix – ein sieben Meter hohes, von Napoleon III. 1865 aufgestelltes Monumentaldenkmal. Als Highlight entpuppte sich – völlig unerwartet – der Mosaikworkshop im Museum von Alesia, den wir gleich zweimal besuchten, um die Kunstwerke fertigzustellen.

Auch das geschriebene Wort kam nicht zu kurz. Die SchülerlehrerInnen behandelten in zwei Unterrichtseinheiten mit ihren Schützlingen ausgewählte Texte aus Caesars „De Bello Gallico“. Veranschaulicht wurde die Theorie dann beim Schnitzen und Erproben eines eigenem „pilums“ – eines Wurfspeeres der römischen Armee – und bei der Schnitzeljagd rund um Alesia.

Die Heimreise verlief dann ruhiger, die Vorfreude aufs eigene weiche Bett war groß. Der Ausflug war eine wirklich tolle Testfahrt und zeigte, welch großes Potenzial diese Exkursion hat. Die LateinschülerInnen der künftigen neunten Klassen können sich freuen!
