27.1.16 "Tag der Quellen" im Münchner Volkstheater

Das Münchner Volkstheater öffnete am Mittwoch, dem 27. Januar 2016, seine Türen für Schülerinnen und Schüler von 19 Münchner Schulen. Sie waren gekommen, um jüdischen Kindern und Jugendlichen, die ihre Erlebnisse während der NS-Diktatur in Tagebüchern und Briefen festgehalten haben, eine Stimme zu geben.

Auch eine neunte Klasse der Nymphenburger Schulen hatte sich in den Wochen vor dem Tag der Quellen intensiv auf ihre Teilnahme vorbereitet. Grundlage des Projekts waren Originaldokumente aus der großen Edition „Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933-1945“, an der auch das Institut für Zeitgeschichte beteiligt ist. Aus einer großen Anzahl von Quellen wählten die Schülerinnen und Schüler im Rahmen des Geschichtsunterrichts zwei Texte aus, welche sie auf der Bühne des Volkstheaters interpretierten.

Eindringlich werden in diesen schriftlichen Zeugnissen Erfahrungen mit Verfolgung, Terror und Ausgrenzung geschildert. Zunächst erschienen diese unseren Schülerinnen und Schülern sehr fremd. Aber schnell zeigte sich, dass Verbindungen zwischen den Jugendlichen über Generationengrenzen hinweg bestehen. Sie ermöglichten den teilnehmenden Schülern eine ganz neue Perspektive auf die alltäglichen Realitäten des Lebens unter dem Regime der Nationalsozialisten.