9.2.22 Sport und Politik? - eine Podiumsdiskussion zu den Olympischen Winterspielen
Sind Sport und Politik zu trennen? Anknüpfend an die olympischen Winterspiele in Beijing eine aktuelle Fragestellung und natürlich besonders interessant für die SchülerInnen des Sport Additums bei dem Besuch einer Podiumsdiskussion im Café Luitpold. Sollte man auf die Menschenrechtsverletzungen im Olympialand mit einem Boykott reagieren? Hat das Internationale Olympische Komitee (IOC) die schöne olympische Idee dem Kommerz geopfert? Und kann es heutzutage überhaupt noch Spiele geben, die Sport, Menschenrechte und Nachhaltigkeit zusammenbringen?
Darüber diskutierten der ehemalige Weltklasse-Skifahrer Christian Neureuther, der in sportpolitischen Fragen kein Blatt vor den Mund nimmt, und die Grünen-Politikerin Katharina Schulze, die als Sprecherin der Initiative „NOlympia“ maßgeblich zum Bürgerentscheid gegen eine Münchner Bewerbung für die Spiele 2022 beitrug.
Das oft verhängnisvolle Verhältnis von Sport und Politik wurde deutlich und dass Organisationen wie IOC oder FIFA mehr als reformbedürftig sind. Dass diese Reform nur durch viel Druck von außen herbeigeführt werden kann, darüber waren sich alle Parteien einig. Aber auch: Den Traum Olympia durch einen Boykott beispielsweise aufgrund von Menschenrechtsverletzungen im Austragungsland aufzugeben, wäre zu viel verlangt. Schließlich sind es die Sportler, um die es bei Olympia geht. Doch bietet der Sport vielleicht nicht auch die Möglichkeit, um auf solche Missstände in einem Land aufmerksam zu machen? Und könnte man diesen entgegenwirken, in dem man die olympischen Spiele gezielt an demokratische Länder vergibt? Der unterhaltsame, aber auch kritische Abend lieferte Ausblicke in Bezug auf diese Fragen, wobei eine endgültige Lösung ausblieb.